Johannes Schmidt vom IBN fuhr mit dem IBN-Elektroauto von Rosenheim nach Prien, um das Wasserkraftwerk zu besichtigen und sich von Hermann Langmann, einem der Hauptinitiatoren, alles erklären zu lassen. Nebenbei konnte bei dieser Gelegenheit das IBN-Elektroauto mit dem „Wasserstrom“ nachgeladen werden.

Die Priener Solargesellschaft mit inzwischen 150 Mitgliedern hat seit 2003 insgesamt 14 Solaranlagen in Betrieb genommen. Die meisten der Anlagen haben sich inzwischen amortisiert. 2015 erweiterte sich die Solargesellschaft um eine Wasserrad-Gesellschaft (Wasserrad UG) mit 20 Anteilseignern, welche die für den Bau benötigte Summe von 120.000 Euro aufbrachten.

Das Wasserrad steht zwischen Waldorfschule und Waldorfkindergarten. Anspruch war auch, dass das Wasserrad vom gestalterischen Aspekt gesehen ein „Vorzeigeobjekt“ ist. Und natürlich auch eine Demonstrationsanlage, an der man anhand einer digitalen Anzeigetafel genau ablesen kann, hoch der Tages- und Gesamtertrag ist. „Wir wollen mit dieser Anlage demonstrieren, dass eine regionale, dezentrale und unabhängige Stromversorgung durchaus möglich ist“, unterstreicht Herbert Langmann, Gründungsmitglied der Priener Solargesellschaft, einer der Geschäftsführer der Wasserrad UG und ehemaliger Sportlehrer an der Waldorfschule.

Das Bauen im Bach bedeutete einen großen Eingriff auch für die im Bach lebenden Lebewesen. Deshalb wurden mit dem örtlichen Fischereiverein laufend alle notwendigen Schutzmaßnahmen abgestimmt. Um die Bauarbeiten im Mühlbach zu ermöglichen, musste das Wasser zum großen Teil abgelassen werden. Ein Restwasser von ca. 40 Litern pro Sekunde blieb aber notwendig, damit die Kleinlebewesen überleben können. Die großen Fische wurden alle abgefischt und im vereinseigenen Teichen im Eichental „zwischengeparkt“.

An der Waldorfschule Prien legt man großen Wert darauf, den rund 620 Schüler*innen den bestmöglichen Schutz unserer Umwelt zu lehren. „Dieses Projekt passt zu dem, was unsere Schule vermitteln möchte: Initiativ werden mit dem eigenen Denken im Sinne unserer Gesellschaft“, so Dennis Brunotte vom Vorstand des Schulvereins. „Wenn die Schüler*innen morgens das Licht einschalten, können sie aus dem Fenster dabei zuschauen, wie ihr Strom gemacht wird“, freut sich Herbert Langmann. Und der Bürgermeister meint stolz: „Wir haben hier in Prien dank dieser engagierten Betreibergesellschaft die Möglichkeit, einen wichtigen Schritt mitzugehen, wenn es um die Loslösung von konventionell erzeugtem Strom geht“.

Ohne die sichere Zusage der Schule, den Strom abzukaufen, wäre die Realisierung dieses Projektes nicht möglich gewesen. Das IBN gratuliert zu diesem wegweisenden und gelungenem Gemeinschaftsprojekt.

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