Neubau: 50 % des Energiebedarfs ist Graue Energie

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Graue Energie: Der entscheidende Hebel für Klimaschutz beim Bauen

Die “Graue Energie” macht bei einem typischen Neubau inzwischen 50 % des Energiebedarfs über den Lebenszyklus insgesamt aus. Der Anteil der Herstellungsphase liegt bei den Treibhausgas-Emissionen sogar bei 80 % (graue Emissionen), wenn die Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien bis 2050 einbezogen wird.

Es ist von daher höchste Zeit, dass dieses Thema im politischen Diskurs einen höheren Stellenwert bekommt und z.B. im Gebäudeenergiegesetz (GEG) Berücksichtigung findet. Mit dem folgenden Factsheet vom Verein Bauwende e.V. möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass die Bedeutung der Herstellungsphase von Gebäuden (inkl. der Materialherstellung) deutlich wird.

Factsheet von Bauwende e.V. / Blog zum Thema: bauwende.de/factsheetgraueenergie/

Auf Basis des bisherigen Engagements konnte mit dem am 1. Oktober 2020 in Kraft tretendem Gebäudeenergiegesetz (GEG) erreicht werden, dass für dessen Fortschreibung bis Ende 2022 ein Bericht über die Ergebnisse von Forschungsprojekten bezüglich Methoden rund um die ökobilanzielle Bewertung von Wohn- und Nichtwohngebäuden und damit für die Einbeziehung des Themas “Graue Energie” erstellt werden soll. Da es längst bewährte Berechnungs- und Bewertungsmethoden gibt, stehen die Chancen gut, dass diese in der nächsten Novelle des GEG Berücksichtigung finden werden. Das Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN wird sich u.a. zusammen mit dem Bauwende-Bündnis weiterhin dafür einsetzen.

Das IBN wird sich zudem dafür einsetzen, dass auch folgende Forderungen der “Baubiologischen Agenda 2025” in der Gesetzgebung und somit im GEG Berücksichtigung finden:

  • Forschungen und Innovationen sowie die Verwendung von Bauprodukten fördern, die für die Umwelt und Gesundheit unbedenklich sind.
  • Verbrauch von Strom zum Heizen von Gebäuden reduzieren, solange noch nicht genügend Strom aus erneuerbaren Energiequellen zur Verfügung steht.
  • Den Anteil erneuerbarer Energien aus der Region fördern und erhöhen.
  • Trend zu mehr Wohnfläche stoppen und umkehren durch öffentlich geförderte flexible sowie neue gemeinschaftliche und generationenübergreifende Wohnformen (Hintergrund: je mehr Wohnfläche, desto höher ist der Energieverbrauch).

Ihre Stimme zählt

Wir sind neugierig darauf, was Sie zu sagen haben. Hier ist Raum für Ihre Meinung, Erfahrung, Stellungnahme oder ergänzende Informationen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass auf dieser kostenlosen Informationsplattform:

  • Fragen nicht beantworten werden können – bitte stellen Sie Ihre Fragen direkt an unsere Autor*innen.
  • Werbung nicht gestattet ist – Sie können aber gerne mit einem Werbebanner auf Ihre Produkte/Dienstleistungen aufmerksam machen

2 Kommentare

  1. Ich finde es super, dass der Anteil an erneuerbaren Energien aus der Region gefördert und erhöht werden soll. Wir werden uns in Kürze einer Energieberatung unterziehen, damit wir sehen können, was wir dahingehend tun können.

    Antworten
  2. Der Anteil an grauer Energie sinkt erheblich, wenn wir mit nachwachsenden Rohstoffen wie Holz und andere Naturbaustoffe beim Bauen verwenden. Im Besonderen ist in diesem Zusammenhang auch die Verwendung von Sekundärrohstoffe besonders interessant. So kann nicht nur CO² eingespart, sondern auch eingelagert werden.

    Anmerkung der Redaktion:
    Sekundärrohstoffe sind Rohstoffe, die durch Recycling gewonnen werden.

    Antworten

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Quellenangaben und/oder Fußnoten:

Darstellung: Factsheet von Bauwende e.V.
Titelbild: AdobeStock, wetzkas

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