Baubiolog*innen kennen sich naturgemäß mit Atemschutzmasken gut aus, tragen sie diese doch im Rahmen ihrer messtechnischen Arbeiten und auch bei manchen Bauarbeiten und Sanierungen. Zum Thema Atemschutzmasken als Schutz vor Viren wie Covid-19 können wir folgende Hinweise und Empfehlungen geben:

  1. Noch wichtiger als das Tragen einer Atemschutzmaske ist das konsequente Einhalten empfohlener Hygieneregeln wie z.B. Vermeiden von Kontakt zu erkrankten Menschen, Abstand halten, sorgfältige Handhygiene und lüften. Tragen Sie dennoch geeignete Atemschutzmasken im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Regeln bzw. entspr. den Leitlinien der Gesundheitsbehörden. 
  2. Informieren Sie sich, wie man Atemschutzmasken und Einhaltung einschlägiger Hygienerichtlinien richtig an- und auszieht (siehe z.B. hier).
  3. Zum eigenen Schutz eignen sich am besten professionelle Atemschutzmasken mit Partikelfilter und Ausatemventil wie z.B. eine sog. FFP-Maske der Schutzstufe 2 oder höher (FFP = filtering face piece).  Um auch Ihre Mitmenschen/Umgebung zu schützen, sollten Sie FFP-Masken ohne Ausatemventil verwenden.
  4. Einfache (z.B. selbst hergestellte) Stoffmasken, Tücher, Schals z.B. aus Baumwolle oder Kunststoffasern bieten keinen klar definierten Schutz. Sollten Sie diese dennoch nutzen, achten Sie auf ausreichend luftdurchlässige Stoffe, damit Sie keine Atemnot bekommen.
  5. Wechseln Sie ihre Atemschutzmasken spätestens dann, wenn sie feucht sind, da ein feuchtwarmes Milieu das Verkeimungsrisiko stark erhöht. Jede Atemschutzmaske sollte nur einmal getragen und dann unter Einhaltung einschlägiger Hygieneregeln entsorgt oder bei mindestens 60 Grad Celsius unter Verwendung von Waschmitteln gewaschen werden. Alternativ können Sie Atemschutzmasken auch 3 Minuten in siedendes/leicht kochendes Wasser legen oder 30 Minuten auf 80 °C erwärmen (z.B. in einem Backofen, aber Vorsicht wegen Brandgefahr, deshalb keinesfalls die Mikrowelle benutzen!) oder einige Minuten gründlich bügeln.
  6. Atemschutzmasken aus Baumwolle oder Kunststofffasern können gesundheitsschädliche Chemikalien enthalten, wie z.B. Imprägnierungsmittel, Farbstoffe oder Biozide. Waschen Sie deshalb gekaufte Atemschutzmasken auch vor dem ersten Tragen mindestens einmal.
  7. Durch mehrfaches Tragen gealterte und zerfaserte Einwegmasken können Fasern (i.d.R. Mikrofasern aus Polypropylen) freisetzen und dadurch die oberen Atemwege reizen. Auch deshalb Einwegmasken nur kurzzeitig nutzen.

Zusammenfassung

Tragen Sie Ihre Atemschutzmaske richtig und vor allem dann, wenn Sie Ihre Mitmenschen gefährden könnten. Ist dies nicht der Fall, wie z.B. beim alleine spazieren gehen mit ausreichend Abstand zu anderen Menschen, sollten Sie keine Atemschutzmaske tragen. Ganz kurz zusammengefasst passt hierzu das Motto: „So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich“.

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  1. Vielen Dank für Ihre Zusammenstellung!
    Mittlerweile (gerade ist Juni) wurde ja in dem Bereich viel untersucht und so könnte man Manches ergänzen.
    Wer es noch nicht weiß:
    bei selbst hergestellten Mund-Nasen-Schutzbedeckungen würde ich darauf achten, daß die Bastelmaterialien ursprünglich nicht dafür hergestellt wurden, da hindurch zu atmen. Es könnten sich z.B. Fasern lösen, die in der Lunge später bestimmte Krankheiten auslösen können.
    Von Staubsaugerbeuteln ist dringend abzuraten, weil sie Pulver enthalten können, das beim Zerschneiden freigesetzt wird. Dieses einzuatmen sei ernsthaft gesundheitsschädlich. Darauf hat die Drogeriekette dm und Staubsaugerbeutelhersteller schon vor Wochen verwiesen.
    Mittlerweile sehe ich viele Leute mit Stoffmasken, die das Herausschleudern von großen Tröpfchen verhindern, eine gute Geste der Höflichkeit. Gegen Aerosol, also fein verteilte Tröpfchen bringen die nichts. Garantiert gilt: Unter dem Kinn zusammengerollt können sie in Tragepausen nicht trocknen, sammeln noch Schweiß… unterm Kinn ein und Keime sollten sich allgemein nicht fröhlich innen / außen und an die dran rumzupfenden Hände verteilen. ( –>die Fetthülle vom Virus wird durch lange einseifen! beim Waschen zerstört, deshalb das empfohlene Händewaschen)
    Wichtig ist unabhängig vom Material der Maske, daß sie gut anliegen und die Nase nicht drüberweg atmet. Beispielsweise “Gartendraht” oben einnähen, der kann mitgewaschen werden ohne Rostflecken und es liegt passend an, auch mit Brille. Oder Draht seitlich rausziehen zum Waschen / Bügeln.
    Wegen der Nase:
    Es scheint Hinweise über einen Weg der Erkrankung über Riechzellen in der Nase ins Gehirn zu geben: Im Hirnstamm werden wichtige Funktionen des Lebendigen (Atmung, Herzschlag) gesteuert.
    Sie haben vielleicht von Herzstillständen gehört, die nach Herzinfarkt aussehen, aber bei Herzkatheteruntersuchung nichts dergleichen zeigen. Das kann auch bei jüngeren, sportlichen Patienten auftreten, es wird noch untersucht.
    Allgemein scheint es mehr unterschiedliche Folgen zu haben, als erst gedacht, weil offenbar diverse andere Gewebe angegriffen werden können.

    Meine Vermutung ist, wenn die schweren Verläufe fachlich länger beobachtet wurden und sich unterschiedliche fachliche Gruppen auch als Querdenker daran konstruktiv beteiligen, dann wird es nochmal zu tieferem Verständnis kommen.
    Dann sind auch mehr Genesene nach Intensivstation – Normalstation – Reha… wieder im heimischen Umfeld angekommen, wo durch Lockern der Quarantänemaßnahmen mehr unterschiedliche Leute wieder direkt aufeinandertreffen… z.B. im Fitneßstudio kämpft der Eine mit den Verklebungen der Lunge und Gleichgewichtsstörungen neben dem Leugnerdemonstrant… Momentan sieht man sich nicht gegenseitig, vielleicht geht da etwas vom Gespür füreinander über die “eigene Gruppe” oder Erfahrungsraum hinweg verloren.
    Austausch von Informationen und Aufmerksamkeit für die Beweggründe des Anderen sind gut, Fragen und Handlungsstrategien des Anderen wahrzunehmen kann zu guten neuen Ideen führen.
    In allen Bereichen.
    Ganzheitlich.

  2. Vielen Dank für diesen hilfreichen Beitrag. Ich mache mir Sorgen in Bezug auf das “sorgfältige Händewaschen”.

    In Bezug auf die Schweingegrippe wurde gewarnt, dass Händewaschen nicht genügt. Die Hände müssen desinfiziert werden.

    Allerdings trocknen die Desinfektionsmittel die Haut aus. Sie können außerdem Biozide enthalten, die auch ihren Beitrag leisten können zur Luft- und Wasserbelastung.

    Und wenn man das Buch “Darm mit Charme” liest, hat man doch eher das Gefühl, dass man nicht keimlos leben sollte. Denn keimfreie Bereiche (sei es im Bauch, auf Händen oder im Klo) werden blitzschnell von neuen Keimen heimgesucht, die unter Umständen noch viel schlimmer sein können.

    Ich verstehe Handhygiene anders: Insbesondere darauf achten, nichts Essbares anzufingern, bevor man es zu sich nimmt. Das erscheint mir viel wichtiger.

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