Die meisten Lüftungskanäle in Lüftungsanlagen sind aus dünnem, verzinktem Stahlblech, manchmal auch aus Edelstahl, Aluminium oder Kunststoff. Über die Ästhetik solcher Rohre und Qualität der Luft aus solchen Anlagen wird viel diskutiert.
Ob bei energetischen Sanierungen oder bei energieeffizienten Neubauten, der Einsatz von kon- trollierten Wohnraumlüftungen ist heute nicht mehr wegzudenken. Die Vorteile liegen auf der Hand, eine perfekt regelbare Frischluftzufuhr mit Wärmerückgewinnung bietet die Möglichkeit, energetisch optimierte Gebäudehüllen umzusetzen. Trotzdem fühlt sich nicht jeder wohl bei dem Gedanken, dass die Luft durch meterlange Rohre aus Metall oder Kunststoff geleitet wird, bevor sie in die Innenräume gelangt.
Der Kärntner Architekt Dr. Herwig Ronacher setzt seit vielen Jahren erfolgreich Lüftungskanäle aus Zirbenholz ein. Das aromatisch duftende Holz der Zirbelkiefer wird dabei für sämtliche Zuluftleitungen verwendet. Für die Abluft kommen weiterhin Wickelfalzrohre aus verzinktem Stahlblech zum Einsatz.
Bei seinem Projekt „Energie Plus Haus Weber“ wurden beispielsweise für die Wohnungen Kanäle mit quadratischen Querschnitten von 14 x 14 cm verwendet, für den Bereich des Seminarraumes Querschnitte von 20 x 20 cm. Damit keine unerwünschte Schallübertragung stattfindet, wurden Flachschalldämpfer zwischen den Wohn- und Schlafräumen eingebaut. In Situationen, bei denen mehrere Wohnungen mit nur einem Lüftungsgerät versorgt werden, wurden die Leitungsführungen sowohl für die Zuluft, als auch für die Abluft gesondert geführt, um Schallproblematiken auszuschließen.
Je Geschoss wurde ein Lüftungsgerät ein- gebaut. Diese verfügen über eine Wärmerückge- winnung von 85 – 90 % und laufen CO2-gesteuert. Im Fall der Nichtnutzung der Räume werden sie auf niedrigster Stufe mit einer maximalen Laufzeit von einer Stunde pro Tag betrieben.
Laut Dr. Ronacher haben sich die Zirbenholzkanäle bislang bewährt. Für Bauprojekte, bei denen die Brandschutzanforderungen es zulassen, stellt die Holzvariante der Lüftungskanäle eine optisch ansprechende, aus nachwachsenden Rohstoffen und mit geringem Energie- aufwand realisierbare Variante dar. Wer möchte, kann Holz-Lüftungskanäle so konstruieren (lassen), dass man sie z. B. für Kontroll- oder Reinigungszwecke über die ganze Länge öffnen kann.
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