ANTWORT

Lehm eignet sich sehr gut für das Badezimmer, außer im Spritzwasserbereich wie z.B. in der Dusche und über den Waschbecken; hier kann man z.B. Tadelakt* verwenden oder auf hierfür geeignete Mörtel** fliesen. Beim Baden und Duschen fällt sehr viel Wasserdampf an. Lehm hat die Eigenschaft, Wasserdampf schnell aufzunehmen und zu speichern und ihn dann wieder langsam an die Raumluft abzugeben (Pufferwirkung). Auf diese Weise wird die Luftfeuchtigkeit effektiv reduziert und Schimmelbildung vermieden.

Badezimmer mit Lehmbauplatten und -putz im Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit IBN. Hinter WC und Waschbecken werden auf einer Schilfmatte (= Putzträger) Kalkputz und Fliesen aufgebracht.

Sind Bäder dagegen bis an die Decke gefliest, kann man sehr gut beobachten, wie der Wasserdampf an Fenster, Spiegel und Fliesen kondensiert. Hier kommt es oft zu Schimmelbildung. Bei komplett gefliesten Bädern bietet sich an, wenigstens die Decke mit Lehm zu verputzen.

* Gemisch aus hydraulischem Kalk, Quarsande, Marmormehl, Tonmehl, Methylcellulose

** Putzmörtelgruppe P II = hydraulischer Mörtel oder Kalk-Zementmörtel

Diese Frage beantwortete Ihnen Gabriele Götz, Baubiologin IBN in 96182 Reckendorf

Literaturtipp:

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  1. Unter Fliesen sollten nur Mörtel der Gruppe P2 verwendet werden, das sind hydraulische Mörtel oder Kalk-Zementmörtel. Bei diesem Mörtel muss vor der weiteren Verarbeitung (Fliesen) Wartezeiten (ca. 1 Tag/ mm Auftrag) eingeplant werden. Ansonsten gilt, wie beschrieben, geflieste Flächen so gut wie möglich zu reduzieren, um den Anteil der Flächen zu erhöhen, die Feuchtigkeit aufnehmen können.

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