Werkstücke gestalten, die dem heutigen Zeitgeist entsprechen, so lautet eine der Anforderungen des Bundeswettbewerbs. Aber nicht nur die Ästhetik ist entscheidend, auch die Funktionalität und handwerkliche Ausführung fliesen mit in die Bewertung ein.

Der diesjährige Gewinner Jonas Heise überzeugte die Jury mit einer “hochästhetischen kinematischen Möbelskulptur, die in jeder Hinsicht herausragend ist”.

Ganz anders die Tête-à-tête-Bank von Wolf Weingarten. Sie ist aus massiver Elsbeere, Linoleum, Wollfilz und Messing hergestellt, allesamt Materialien, die auch Baubiologen überzeugen. “Die humorvolle Neuinterpretation eines Klassikers entspricht dem Zeitgeist, zeigt durch die gegenläufige Sitzposition und die gelungene Einbindung eines orthogonalen, mit farbigem Linoleum belegten Korpus in das organisch aus Elsbeere geformte Gestell aber zugleich eine hohe formale Eigenständigkeit in den souverän gesetzten Kontrasten. Die beeindruckende Fertigungsqualität trägt entscheidend zur Ästhetik des originellen Möbelstücks bei”, so die Begründung der Jury.

(1) Jonas Heise, NRW, Säulenschrank | Foto: Fotostudio Zebra
(2) Matin Auer, Bayern, Anlehnmöbel | Foto: Fotostudio Claudia Brandl
(3) Wolf Weingarten, Rheinland-Pfalz, Tête-à-tête-Bank | Foto: Brenner Fotografie, Mainz
(4) Natalie Herrmann, Sachsen, Dielenmöbel | Foto: Lichtzelt Werbefotografie

Die Gewinnerin des „Sonderpreis Massivholz“ Natalie Herrmann zeigt mit ihrem Dielenmöbel, was aus massiver Esche, Stahl und Wollfilz möglich ist. “Das frische, modular konzipierte Dielenmöbel zeigt, dass fachgerechte Gestaltung und Konstruktion in Massivholz auch jenseits der klassischen Gestaltungslinie funktionieren: Eingearbeitete Stangen, Gratverbindungen und sichtbare Hirnleisten ermöglichen den entwurfsbedingten Plattenbau auch ohne die Verwendung von Holzwerkstoffen. Die in den Korpus einschlagenden Drehtüren reduzieren die Ansicht der Korpuskante auf eine feine Linie. Das betont die filigrane Ausführung des aufgesetzten Kubus.”

Ganz ohne Metallauszuge kommt das Anlehnmöbel von Martin Auer aus. Die selbstgefertigten Kulissenauszüge aus Eiche sind ein gelungenes Beispiel, welches den Einsatzbereich des Werkstoffs Holz weiter auslotet.

Der Einsatz von ehrlichen Materialien kombiniert mit der hohen qualitätsvollen handwerklicher Ausführung ist ein Anliegen, das auch die Baubiologie anstrebt. Talentschau zeigt, dass der nachwachsende Werkstoff Holz hervorragend für die Herstellung von zeitgemäßen ästhetischen Möbeln und Einrichtungsgegenständen geeignet ist.

Wünschenswert wäre, den Anforderungskatalog für den Wettbewerb um weitere baubiologische Kriterien zu erweitern, z.B. bezüglich toxikologischer und ökologischer Bewertung der verwendeten Materialien wie Kleber und Oberflächenbehandlungsmittel.

Zusammengestellt aus Pressemitteilungen des Bundesinnungsverband

Leser-Interaktionen

Ihre Meinung ist uns wichtig

  1. Danke für den informativen Beitrag zum Thema Tischlerei. Mein Neffe ist so begeistert vom Holzhandwerk, dass er eine Ausbildung zum Schreiner machen will. Er liebt es mit Tischlerei-Maschinen zu arbeiten und den ganzen Tag mit Holzarbeit zuzubringen. Es freut mich, dass die Talentschau zeigt, dass sich Holz hervorragend für die Herstellung von zeitgemäßen ästhetischen Möbeln eignet.

Ihre Meinung ist uns wichtig

Bitte beachten: Wir freuen uns auf Ihre Meinung, Stellungnahme oder ergänzende Informationen.
Bitte platzieren Sie hier jedoch keine Werbung und keine Fragen. Falls Sie Fragen haben, können Sie diese direkt an die Autor*innen stellen, deren Kontaktdaten Sie in jedem Beitrag finden.
Bitte bleiben Sie konstruktiv und höflich! Alle Kommentare (max. 3.000 Zeichen) werden von der Redaktion geprüft und erscheinen nicht sofort. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.